Highway #3

Das Abenteuer hat begonnen. Seit knapp einer Woche sind wir nun unterwegs, zuerst Richtung Norden. Wir haben uns entschieden den Denali Nationalpark zu besuchen, der ca 400km nördlich von Anchorage liegt. Um aus der Stadt heraus zu kommen, haben wir uns für den einfachsten Weg entschieden… den Highway…
Eine etwas unangenehme Variante mit all dem Verkehr, aber irgendwie auch lustig, fast wie auf der Autobahn unterwegs zu sein. Nach den ersten Kilometern hielt dann promt ein Auto an und gab uns den Tip, doch vom Highway herunter zu fahren mit den Rädern. Es gäbe da einen Radweg der direkt dem Highway folgen würde. Zuerst waren wir etwas skeptisch, fanden dann aber tatsächlich diesen Radweg der immer schön dem Highway nach Richtung Wasilla führte. Unglaublich einen eigenen kleinen Fahrradhighway.

Nahe Wasilla oder eben nicht, besuchten wir die Familie Bolt, eine Schwester meiner ehemaligen Mitbewohnerin. Wir gingen davon aus, dass sie gleich um die Ecke bei Wasilla wohnen würden, was sich dann jedoch als Irrtum herausstellte. Es war schon spät und wir sollten eigentlich zum Nachtessen vorbei schauen. Um doch noch in den Genuss eines gemeinsamen Barbecue zu kommen, mussten wir die letzten 20km zu ihnen etwas schummeln. So waren sie so lieb und holten uns mit ihrem Pickup ab. Der gemeinsame Abend war wunderschön und sehr spannend von schweizer Auswanderern etwas über Alaska zu erfahren. Vielen Dank noch einmal für eure Gastfreundschaft.

Wir mussten dann doch wieder weiter und machten unsere ersten Erfahrungen mit campieren. Immer mit dem Gedanken von Bären im Nacken, suchten wir bei einem kleinen Selfcampingspot, einen Ort um unser Essen auf zu hängen. Da eine wichtige Regel ist, sein Essen nicht im Zelt zu behalten wenn der Bär kommt. Wir haben den wohl einfachsten und besten bärensicheren Platz gefunden. Und zwar sind das Brücken. Die schweren Taschen an einen Baum zu hängen, ist doch nicht ganz so einfach, mussten wir uns eingestehen. Und so halten wir nun gerne nach Brücken ausschau. Auch, weil es dort immer Wasser gibt, auf was wir ebenso regelmässig angewiesen sind. Wir haben auch heraus gefunden, dass es nicht immer so einfach ist, auf dem Weg etwas passendes zu finden. So übernachteten wir einmal bei einer kleinen Hütte, die Privat zu sein schien. Am Morgen tauchten dann tatsächlich die Besitzer auf, der River rafting Anbieter von Talkeetna. Sie waren nicht so begeistert von unserer Anwesenheit, und so mussten wir dann, wohl oder über ohne Frühstück, möglichst schnell weiterreisen, da sie den Platz für ihre Gäste brauchten.

Unser wohl schönster Platz war auf der Meile 179 nach Anchorage. Ein Fluss schlängelte sich an einer Sandbank vorbei, auf welcher man wunderbar Zelten und auch Feuer machen konnte. Das Beste war zudem, es gab eine Brücke um unser Zeug auf zu hängen. Wir genossen dort den Abend, nahmen unser zweites Bad, seit unserem Start, im Fluss (das Wasser ist Saukalt) und sassen noch einige Zeit am Feuer. So lässt sich das Radnomadenleben geniessen.

Ein Spannender Ort für einen Zwischenstopp und zum Verweilen war Talkeetna. Ein kleines Touristendorf mitten im Nirgendwo. Wir haben den Tip bekommen, dass wir unbedingt dort hin gehen sollen. Alles in Allem, war es in erster Linie eine Ansammlung von Restaurants und Giftshops. Immerhin die Begegnung mit den anderen Touristen war spannend, als wir am vermeintlich idyllischen Fluss sassen und plötzlich Boot um Boot anhielt, um Leute ein und aus zu laden. Wir waren dann doch im ersten Moment etwas perplex und im Zweiten recht belustigt ab den Menschenmengen, die da ein und ausstiegen. Ansonsten gab der kleine Ort nicht so viel her, auch wenn es einige schöne kleine und grosse Sachen zu kaufen gab.

Etwas Geduld haben uns nur die zwei Platten von Nati gekostet. Sie hatte leider Pech und fuhr einmal in einen Nagel und das zweite Mal in eine Metallfeder. Naja die Strassen in Amerika sind zwar gross und grundsätzlich mit dem Rad sehr angenehm zu befahren, aber sie haben doch auch immer wieder Müll oder anderes am Rande der Strasse. Aber ja den Kopf nicht hängen lassen und nach dem dritten Versuch war dann das Loch auch dicht.

Beeindruckend auf den letzten 400km war der Wechsel der Natur und der Temperatur. Wir kamen von, doch schon etwas früh sommerlichen Temperaturen und grünen Birkenwäldern um Anchorage, in immer kargere Gegenden. Hier oben, beim Denali Nationalpark ist es doch schon recht kalt, aber wunderschön zwischen den Bergen. Nachfolgend eine kleine Auswahl von Bilder der Strasse auf der Strecke.

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