Hier befindet sich ein kleines Projekt, welches mir spontan in den Sinn gekommen ist und ich auf den Reisen verfolge.
Die Idee ist, einen kleinen Teil der eigenen Geschichte mit anderen Menschen zu teilen und sie vielleicht damit zu inspirieren. Wir sind alle Menschen mit einer eigenen Geschichte die uns zu dem gemacht hat was wir sind. Alle haben wir wichtiges gelernt und könnten das auch weitergeben. So lernen wir voneinander.
Wir unterscheiden uns vielleicht in vielen Dingen sind aber doch in unserem Kern alle gleich. Ich hoffe mit diesem kleinen Projekt des Teilens, dass wir uns trotz Unterschiede auch wieder näher kommen können.
Allen Personen hier habe ich die selben zwei Fragen gestellt, welche sie so beantworten wie sie möchten. Was war ein bewegendes Erlebnis oder ein Wendepunkt in deinem Leben? Welchen Rat würdest du gerne anderen Menschen weitergeben?
Danke fürs Teilen / Thank you for sharing – Benjamin Eckert

Walker – Costa Rica
Nach meiner Zeit in der Sekundarschule brauchte ich dringend Arbeit. Wir lebten in schwierigen ökonomischen Verhältnissen und ich wollte einen Teil zu unserer Kosten beisteuern. Das leichteste schien mir damals auf der Strasse zu jonglieren, jedoch habe ich nicht erwartet wie sehr diese Entscheidung mein Leben beeinflussen würde.
Ich stand immer an der selben Ecke und kam so neben den jonglieren mit unzähligen Menschen in Kontakt. In Costa Rica leben und reisen Menschen von überall auf der Welt und einige davon lernte ich so kennen. Zudem konnte ich so in den Gesprächen auch Englisch lernen.
Eines Tages kam ich mit Leuten in Kontakt, welche mir eine Stelle in einer Non Profit Organisation vermitteln konnten und dieser Wechsel stiess für mich viele neue Türen auf. Die Zeit auf der Strasse gab mir auch die Sicherheit um mich auf eine Reise durch Südamerika zu begeben.
Rückblickend denke ich, waren es vor allem diese vielen Kontakte, welche ich auf der Strasse knüpfen konnte, die mir viel geholfen haben.
Es ist wichtig an seine Träume zu glauben und sein eigenes Leben zu leben.

Karla – Guatemala
Eine meiner wunderbarsten Erfahrungen war bestimmt, dass ich Taizé, ein grosses christliches Jugendzentrum in Frankreich kennenlernen durfte. Jedes Jahr, wechselnd aus einer anderen Stadt in Guatemala, werden jeweils zwei Personen ausgewählt welche mit finanzieller Unterstützung der Kirche und der Taizé Gemeinschaft nach Frankreich reisen dürfen. Zu dieser Zeit war ich Gruppenleiterin unserer lokalen kirchlichen Jugendgruppe und war sehr überrascht, dass ich ausgewählt wurde – was für ein grosses Geschenk! Gleichzeitig hatte ich aber auch grosse Angst davor soweit weg zu reisen, schliesslich war es das erste Mal. Ausserdem gab es natürlich auch noch einige andere jungen Leute, welche auch gerne gehen wollten und all dies lies mich zweifeln und daran denken, ob ich nicht lieber verzichten sollte. Jedoch gab es aber einige Menschen, welche mir gut zu sprachen und mir sagten, dass dies eine Einladung ist, welche Gott mir geschenkt hat. Schlussendlich reiste ich für drei Monate nach Frankreich nach Taizé und verbrachte dort eine unvergessliche Zeit an diesem Ort mit wunderschönen Gesängen, Gebeten und Gesprächen. Es war ein wundervolles Gefühl des inneren Friedens und gab mir die Möglichkeit mich selber besser kennen zu lernen. Neben all dem durfte ich Menschen von überall auf der Welt kennen lernen und mich austauschen.
Einige Möglichkeiten werden dir nur einmal im Leben gegeben, geniesse die Momente mit allen guten und schlechten Seiten, denn diese sind deine Erinnerungen in der Zukunft.

Santiago – Argentinien
Gemeinsam mit einem Freund aus Deutschland war ich in Kolumbien unterwegs. Wir hatten kaum Geld und versuchten so günstig wie möglich zu reisen und von Zeit zu Zeit etwas dazuzuverdienen. Von unserem letzten Dollar kauften wir uns etwas Kaffee und Brot und sassen damit im Freien, als uns ein älterer Bettler begegnete. Er fragte uns, ob wir ihm nicht etwas von unserem Brot schenken könnten und ich muss zugeben, dass es mir zu Beginn schwer fiel ihm etwas abzugeben, da ich selber ebenfalls sehr Hunger hatte und kein Geld um mehr zu kaufen. Schlussendlich wollte ich ihn nicht ohne gehen lassen und gab ihm etwas ab. Wenige Stunden später stand ich zusammen mit meinem Reisefreund auf der Strasse und wir spielten gemeinsam Musik um etwas Geld zu verdienen, als plötzlich der ältere Bettler wieder auftauchte. Er kam bei uns vorbei, gab uns etwas Geld für die Musik und verschwand wieder. Es schien wie ein Kreislauf zu sein. Inzwischen kaufe ich gerne etwas mehr zu essen um davon auch etwas verschenken zu können.
Deine Zeit ist das wertvollste Gut, gib sie achtsam aus.

Rodrigo – Mexiko
Vor vielen Jahren lebte ich bei einer Familie in den Vereinigten Staaten in Texas. Als ich nach Mexiko zurückkehrte verlor ich leider den Kontakt zu ihnen. Einige Jahre später versuchte ich sie wieder ausfindig zu machen und rief die Universität an, an welcher sie gearbeitet hatten. Inzwischen waren sie pensioniert und nach Florida gezogen, also versuchte ich es dort. Sie waren überglücklich wieder etwas von mir zu hören und luden mich zu ihnen nach Florida ein. Sie nahmen mich mit nach Orlando um die Universal Studios, Disneyland und vieles weiteres zu besuchen. Das alles fühlte sich wie ein Traum an und ich fragte sie, weswegen sie das tun? Weswegen sie mir all das schenken? Sie fragten mich zuerst nur zurück, ob es mir denn gefallen habe und natürlich war das alles für mich unglaublich schön. Für sie sei es wunderbar zu sehen, dass es mir gut geht und ich mich freue – das sei genug. Zuerst verstand ich diese Antwort nicht und bat sie mir zu erklären, wie man glücklich sein kann in dem man andere Menschen glücklich macht. Daraus durfte ich eine grosse Lektion lernen.
Gib aus deinem Herzen, denn das ist das grösste Befriedigung, die du in deinem Leben erreichen kannst.

Edgar – Mexiko
Das erste Mal als ich mit meinen Bällen jonglierend am Lichtsignal stand, war ein wichtiger Moment für mich. Ich hatte mich zuvor lange Zeit geschämt und machte mir oft Gedanken darüber, wie ich mein Leben «normal» oder angepasst an alle Anderen leben könnte, vor allem auch wie ich Geld verdienen könnte um meinen Lebensunterhalt zu sichern. Zuvor hatte ich bereits mit einem Studium begonnen, brach dieses jedoch ab, da es mir nicht entsprach und ich mich mehr dafür interessierte als Künstler und Clown aufzutreten. So begann ich das zu tun, was ich wirklich mochte und noch immer mag und startete zuerst an unterschiedlichen Ampeln und trete heute mit meiner eigenen Show vor allem auf Plätzen oder auf Anfrage auf.
Hör nie auf zu träumen und diese Träume zu verfolgen.

Tok – Malaysia
Ich bin in einer armen Familie und Lebenssituation aufgewachsen. Dennoch konnte ich zur Schule gehen. Eines Tages gab mir mein Lehrer die Aufgabe mein Traumhaus zu zeichnen – etwas, dass mich noch weiter in meinem Leben begleiten sollte. Nach der Schule entschied ich mich gegen ein Studium an der Universität, weil es mir nicht gleichzeitig möglich gewesen wäre zu arbeiten und damit meine Familie zu unterstützen. So begann ich auf der Baustelle zu arbeiten. Ich erinnerte mich an mein Traumhaus und hatte die Idee einen Raum unseres Hauses zu renovieren. Zuerst sollte dieser dazu da sein meine Freunde einladen zu können. Nach einiger Zeit begann ich jedoch Reisende von überall her einzuladen. Dies gab mir die Möglichkeit durch die Geschichten der Reisenden etwas über die Welt zu erfahren. Wenn niemand hier ist nütze ich den Raum um zu lesen meinen Gedanken freien Lauf zu lassen um mich für neue Projekte inspirieren zu lassen. Somit begleitete mich mein Traumhaus durch verschiedene Abschnitte meines Lebens.
Sei freundlich und lebe in Harmonie mit den Menschen um dich herum.

Najmi – Thailand
Für mich sind meine Kultur und Religion sehr wichtig. Sie geben mir Sinn und Richtung für mein Leben. Noch nicht lange her machte ich Urlaub auf der Insel Koh Samui. Es gibt sehr viele Touristen dort und alles ändert sich unglaublich schnell. Jedoch konnte ich ein Dorf besuchen, welches noch immer an ihren Traditionen festhält. Es machte mich sehr glücklich zu sehen, dass es diesen Bewohnern möglich war ihre Kultur zu erhalten.
Manchmal denke ich darüber nach meine Provinz oder sogar mein Land zu verlassen, das weil meine Arbeitsmöglichkeiten hier sehr eingeschränkt sind und ich davon träume bessere Chancen zu haben. Viele Leute aus meiner Region verlassen das Land und gehen nach Malaysia um z.B. ein Restaurant zu eröffnen. Der Vorteil davon ist, dass die Kultur und Religion sehr ähnlich sind hier und dort.
Wenn du jemandem einen Ratschlag gibst, behalte im Kopf, dass du immer nur einen Teil der Wahrheit kennst.

Pock – Thailand
Nach einer langen Zeit kam ich aus den Vereinigten Staaten zurück nach Thailand um wieder hier zu leben. An einem Abend war ich mit Freunden in Bangkok unterwegs um zu trinken und zu feiern. Einer meiner Freunde machte mich plötzlich auf eine Frau am Strassenrand aufmerksam. Sie sass dort mit ihren drei Kindern. Es machte mich sehr traurig und sie taten mir unglaublich leid, weil sie in dieser Situation waren. So entschied ich ihnen etwas essen zu bringen und Geld zu geben. Es war ein sehr intensiver und berührender Moment für uns beide, die Frau fing sogar an zu weinen. Es machte mich glücklich das ich mindestens ein wenig helfen konnte, obschon ich die Situation nicht wirklich zu ändern vermochte. Ich denke oft an diesen Moment zurück um mich daran zu erinnern wie wichtig es ist sich gegenseitig zu helfen.
Hör auf dich selber, alles kommt aus dem Herzen.

Kiri – Malaysia
Ich arbeitete als Manager für eine grosse Hotelkette und war verantwortlich für die Essensorganisation. Zu dieser Zeit leitete ich mehr als 80 Personen in meinem Team. Es war eine sehr fordernde Arbeit mit viel Verantwortung. Trotzdem wollte ich weiter auf meiner Karriereleiter emporsteigen. Für meine Frau war es dasselbe. Sie arbeitete ebenfalls an einer Stelle mit einem grossen Arbeitsaufkommen und viel Verantwortung. Nach einiger Zeit, wenn wir uns am Abend in unserer Wohnung trafen, begann es sich mehr wie eine Wohngemeinschaft anzufühlen und weniger wie ein zusammenlebendes verheiratetes Paar. Wir waren einfach nicht mehr in der Lage genug Zeit miteinander zu verbringen und uns nahe zu kommen.
Schliesslich liessen wir uns scheiden. Es schien irgendwie einfacher zu sein, gerade auch da wir keine Kinder hatten. Dennoch begann ich mein Leben und meine Arbeit zu überdenken. Ich entschied mich dafür einen Schritt zurückzutreten, das da ich etwas Gutes für mich tun wollte. Ich begann als Butler statt als Manager zu arbeiten. Dies erlaubte mir näher mit Menschen zusammenzuarbeiten und mich ihren Bedürfnissen anzunehmen. Zudem ermöglichte es mir an unterschiedliche Orte zu reisen.
Sei dir selber treu, bescheiden und anständig.

Partha – Indien
Seit meiner Kindheit war Radio hören mein wichtigstes Hobby. Zuerst mit einem kleinen, einfachen Radio und später mit einem professionelleren, was – so dachten meine Freunde und Eltern – reine Geldverschwendung sei. Ich verbrachte viel Zeit mit hören und traf mich ebenfalls mit anderen Leuten um an verlassene Orte mit besserer Signalqualität zu reisen. So war es möglich Radiosignale von überall auf der Welt zu empfangen.
Speziell ein Erlebnis, so denke ich, veränderte mein Leben sehr. Nach dem ich auf eine Umfrage zur Radioqualität von Radio Japan antwortete, wurde ich von ihnen angefragt, ob ich bei ihrem Monitoring Programm mitmachen möchte. Das bedeutet, dass ich ihnen jeweils einmal im Monat eine Rückmeldung über ihr Programm, Inhalt und Vorschläge zu Änderungen schreiben sollte. Es machte mich sehr stolz danach gefragt zu werden und zudem konnte ich so 2000 Rupien pro Monat verdienen, was für mich sehr viel Geld war. Dieses Geld eröffnete mir mehr Möglichkeiten. Ich konnte mir meinen ersten Computer kaufen und einen Bachelor in Computer Anwendungen starten. Zwar schloss ich mein Studium nicht ab aber irgendwie kam ich dazu einen Web Developer zu werden, was mir nun erlaubt frei als Freelancer zu arbeiten.
Es ist wichtig anderen respektvoll zu begegnen und auf die Umwelt zu achten.

Azzu – Nepal
Als ich 18 Jahre alt war und die Volksschule beendete fragte mich ein guter Freund, ob ich mit ihm zusammen einen heiligen Ort in den Bergen von Nepal besuchen möchte. Wir wussten, dass wir dafür nicht genug Geld haben und es uns wohl nur für die ersten beiden Tage eines 4 bis 5 tägigen Trips reichen würde. Mein Freund versuchte mich zu überzeugen, obwohl ich selber und ebenfalls unsere anderen Freunde darüber bloss dachten, dass es verrückt sei. Trotz allem gab er nicht auf und schlussendlich gab ich nach. Als wir in den Bergen ankamen war unser Geld bereits komplett ausgegeben und wir hatten nicht wirklich eine Idee, was wir tun sollen. Schlussendlich entschieden wir uns einfach die Leute unterwegs und in den Dörfern nach Essen und Unterschlupf zu fragen. Wir waren überrascht wie viel Hilfe wir bekamen und erreichten am Ende unser Ziel. Aber wie kommen wir wieder nach Hause? Wir hatten noch immer kein Geld und es war klar, dass wir nicht umsonst mit dem Bus fahren konnten. An der Busstation stand ein grosser Lastwagen und sie waren gerade dabei ihn mit Steinen zu beladen. Wir fragten nach ob sie uns mitnehmen könnten und nachdem wir ihnen beim Beladen geholfen hatten, bekamen wir zusätzlich auch noch zu Essen.
Wenn du glücklich sein möchtest, sei als erstes damit zufrieden, was du bereits hast.

Mojtaba – Iran
Mein Grossvater war ein Reisender und Händler Jahre zuvor. Er reiste oft in den Norden Irans um Waren zu kaufen und verkaufte diese dann wieder an einem anderen Ort.
Ich selber hatte zuerst Angst vor Fremden und davor zu reisen. Ich wollte mit beidem nicht in Kontakt kommen. Durch meine Arbeit kam ich jedoch in Kontakt mit Menschen aus China. So war es mir möglich erste Erfahrungen mit Menschen ausserhalb vom Iran zu machen und Schritt für Schritt verlor ich meine Ängste und änderte meine Meinung über Fremde. Diese Erfahrungen halfen mir dabei meine eigenen Reisen zu in China, Indien und an weiteren Orten zu starten.
Vermutlich lebte nicht nur in meinem Grossvater ein Reisender sondern auch in mir, es brauchte nur etwas Zeit diesen zu entdecken. Reisen half mir dabei meine Meinung über die Menschen ausserhalb meiner Kultur zu ändern. Und durch andere Menschen konnte ich vieles lernen.
Versuche glücklich zu sein, dein Leben zu genissen und liebenswürdig zu leben.

Gül – Türkei
Der Start an einer Universität weit weg von meinem Dorf in einer grossen Stadt änderte viel für mich. Es war mehr oder weniger das erste Mal in meinem Leben, dass ich komplett alleine war, da dort niemand von meiner Familie oder Freunde wohnten. Zudem begann ich zu realisieren, das ich nun ganz alleine für alle meine Dinge zuständig und verantwortlich war. Zu Beginn war es eine schwierige Zeit für mich. Ich fühlte mich alleine und es war schwierig neue Freunde zu finden, weil ich Kurdin bin. Trotzdem begann ich auf die Leute zuzugehen und nach einiger Zeit fand ich neue und enge Freunde. Etwas später nahm ich an einem Studentenaustausch in Polen teil. Dies war eine nächste Stufe für mich und es öffnete meine Augen für eine grössere Welt und half mir mit meiner Herkunft Frieden zu schliessen.
Gehe nicht nach Religion, Hautfarbe, Rasse oder was auch immer. Es gibt keinen Unterschied zwischen uns, wir sind alle Menschen.

Munzur – Türkei
In meinem Leben habe ich schon schwierige Zeiten durchlebt. Eine gewisse Zeit lang war es mir nicht erlaubt meine Muttersprache zu sprechen oder die heiligen Orte aufzusuchen, welche mir wichtig sind. Mit 27 heiratete ich meine Frau und begann mein eigenes Leben aufzubauen. Wir mussten das Dorf meiner Eltern verlassen, da es keinen Platz für uns zum Leben gab. Ich musste einen Kredit aufnehmen um unser erstes Haus zu bezahlen sowie einige Kühe und Maschinen zu kaufen. Durch meine Erfahrungen war es wichtig für mich unabhängig zu sein und gut für meine Familie und andere Menschen sorgen zu können. Ich arbeitete hart und Schritt für Schritt konnte ich meine Schulden abzahlen. Am Ende hatte ich einen Platz für meine Familie und meine Freiheit.
Es ist wichtig die Menschen so zu akzeptieren wie sie sind. Und wenn du mehr hast als du brauchst, teile es mit anderen.

Hakan – Türkei
Mit sechzehn begann ich in Antalya in einem grossen Hotel, an der Bar und in der Küche zu arbeiten. Dies war ein sehr internationaler Ort und er öffnete mir die Augen für eine Welt die grösser ist als nur die kleine Stadt in der ich zuvor gelebt habe. Nach zwei Jahren kehrte ich in diese kleine Stadt zurück und arbeitet dort weiter. 2012 starb mein Vater und damit begann für mich eine schwierige Zeit. In dieser Zeit begann ich mich sehr fürs Radfahren zu interessieren und ich startete damit Kinder in Strassensicherheit zu unterrichten und mit der Regierung zusammen zu arbeiten um die Qualität auf den Strassen für Radfahrer und Fussgänger zu verbessern. Gleichzeitig fing ich an Gäste, die meisten Radfahrer von überall auf der Welt, ein zu laden und Fahrradfeste für verschiedene Menschen zu organisieren. Ich würde sagen in alle dem war mein Vater ein grosses Vorbild für mich, weil er zuvor eine alte Fussballarena für die Allgemeinheit restauriert und neu aufgebaut hat. Mir halfen all diese Dinge um einen neuen Sinn im Leben zu finden.
Sei ein gutes Vorbild im Umgang mit der Natur und in einem friedlichen Zusammenleben mit anderen Menschen.

Kemal – Türkei
Es ist immer schwierig grosse Dinge im eigenen Leben zu ändern, speziell wenn man über 30 ist und lange in der selben Routine gelebt hat. In meinem Fall habe ich mehrere Jahre für eine private Firma in Istanbul gearbeitet, eigentlich wollte ich jedoch in der sozialen Bereich arbeiten. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich finanziell über Wasser halten könnte, wenn ich im nonprofit Sektor arbeiten würde. Am Ende nahm ich meinen Mut zusammen, liess meine Karriere im privaten Sektor hinter mir und startete in der Sozialen Arbeit. Jetzt betreue ich Projekte, welche Flüchtlinge, Kinder und deren Familien unterstützt. Ich habe die Chance herumzureisen, mit Menschen in Kontakt zu kommen und an ihren Problemen teilzuhaben. Manchmal ist die Zukunft der Organisation wegen sich ändernder politischen Situationen unvorhersehbar, aber ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit, da ich dabei mehr mit den Menschen verbunden bin und ich weiss, dass ich Menschen in Not damit helfen kann.
Wenn du mit einer spezifischen Person Probleme hast, sprich mit ihr. Teile mit ihr etwas. Du wirst sehen, dass das gegenseitigte Verständnis und Akzeptanz der Unterschiede wachsen wird und damit eine respektvolle Beziehung einhergeht.

Péter – Rumänien
Als junger Mann war ich ein Sportler. Ich spielte eine lange Zeit Fussball unter anderem auch in einer Profiliga. In dieser Zeit war ich sehr fit und fühlte mich stark. Gemeinsam mit meiner Frau, welche ich damals kennenlernte, bekam ich eine Tochter und etwas später einen Sohn.
Mein Sohn ist behindert und es ist ihm nicht möglich selbständig und unabhängig sein Leben zu führen. Es war für mich ein Schock und es war schwer für mich zu akzeptieren, wie das mir passieren konnte. Ich brauchte eine eine lange Zeit um die Situation anzunehmen und zu merken, dass es gut und richtig war. Trotz der Schwierigkeiten fanden wir immer wieder Lösungen und einen gemeinsamen Weg.
Für alles gibt es eine Lösung und wenn du dem Leben so begegnest, kann dich das glücklich machen.

Erzsébet – Ungarn
Gemeinsam mit meinem Mann war ich in Albanien im Urlaub und er war im Meer schwimmen. Plötzlich bemerkte er, dass er unseren Autoschlüssel in seiner Badehose vergessen und im Meer verloren hatte. Wir waren 80 Kilometer vom Hotel entfernt, wussten nicht was wir tun sollten und machten uns grosse Sorgen. An der vorbeiführenden Strasse versuchte ich per Anhalter weiter zu kommen und erreichte eine Tankstelle im nächsten Dorf. Mit Hilfe von weiteren Einheimischen bekamen die Besitzer der Tankstelle meine Geschichte mit, schlossen dieselbe und gemeinsam mit der ganzen Familie brachten sie mich zurück zu unserem Hotel. So konnte ich den Ersatzschlüssel holen und unser Auto wieder mitnehmen. Es war wunderbar wie hilfsbereit die Menschen in diesem Moment waren.
Es ist gut den Menschen zu vertrauen, von ihnen kann viel Hilfe ausgehen.

Jason – Vereinigte Staaten von Amerika
Ich war 17 und in der Oberstufe. Mit meiner Freundin wagte ich mich in einen Themenpark. Wir warteten in der Schlange für eine Achterbahn mit dem Namen Demond und sie war mit Flammen und Feuer bemalt. Als wir so dort standen, bekam ich eine komische Sprachnachricht von einem Freund der fragte ob bei mir alles in Ordnung sei. Das weil ein Feuer ausgebrochen sei am Ort wo wir wohnten. Also rief ich meine Mutter an und witzelte darüber ob unser Haus noch stehen würde. Sie sagte mir dann, dass unser Haus abgebrannt sei. Wir verloren alles was wir besassen und es war seltsam an einem Ort der Freude mit so vielen Menschen zu sein und eine solche Nachricht zu bekommen. Etwas später war ich dankbar dafür an einem anderen Ort gewesen zu sein, ich weiss nicht ob ich sonst das Feuer überlebt hätte. Es brachte mir viel darüber bei von Gegenständen los zu lassen und einen anderen Blick darauf zu gewinnen.
Wage einen Schritt heraus aus deinem Element und tue etwas was du noch nie zuvor getan hast.

John – Kanada
Vor einigen Jahren war ich, gemeinsam mit meiner Tocher in Neufundland. An einem Abend wollte ich alleine ausgehen. Ich fand eine Bar in welcher sie eine Feier hatten oder etwas in der Art. Ich fühlte mich etwas alleine und hatte Mühe die Leute zu verstehen, weil sie so einen starken Akzent hatten. Mit jedem Bier jedoch hatte ich das Gefühl sie besser zu verstehen. An einem Punkt musste ich wohl die Bar komplett betrunken verlassen haben. Ich stieg auf mein Fahrrad und fuhr einen sehr steilen Abhang hinunter. Am Ende krachte ich in ein geparktes Auto und musste ins Spital. Ich fühlte mich sehr schlecht und schuldig, weil ich meine Tochter alleine gelassen und so viel getrunken hatte. Ich entschied mich dazu mein Leben zu ändern und komplett damit auf zu hören Alkohol zu trinken.
Die wichtigste Sache im Leben ist, mit anderen Menschen in Kontakt zu bleiben, ihnen Nahe zu sein und sich von ihnen in einer guten Weise beeinflussen zu lassen.

Daniel – Kanada
Ich habe schon viele Erlebnisse und Erfahrungen gemacht (es ist somit schwer eine aus zu wählen) und ich liebe die Natur und in der Natur zu sein. Eine Geschichte an die ich mich erinnere, war ein Abenteuer gemeinsam mit einem Freund. Wir wollten einen grossen Fluss hinunter fahren, aber wir hatten nicht genug Geld um uns ein Kayak zu kaufen. Deswegen bauten wir uns selber zwei aus Holz und Segeltuch. Wir starteten unsere Reise auf dem Fluss. Nach einer Weile wurde der Fluss immer gefährlicher und plötzlich war einiges an Treibholz im Wasser welches wir rammten. Wir kamen gerade noch aus dem Wasser, aber meinem Freund hatte es ein Loch in sein Kayak gerissen. Wir wollten unseren Trip unbedingt zu Ende fahren und so fuhren wir weiter. Es war eine dumme Idee, weil wir danach nicht mehr aus dem Wasser kamen. Gerade bevor mein Freund mit seinem Kayak sank, konnten wir eine Kabelfähre erreichen, welche uns aus dem Wasser fischte.
Du kannst keine Dinge mitnehmen, aber du kannst Erfahrungen sammeln. Deswegen versuche so viele Erfahrungen zu sammeln, wie du kannst.

Jennifer – Kanada
Wir hatten nur 400 Dollar um von Otawa nach Britisch Kolumbien zu kommen, ich und mein 11 jähriger Sohn. Ich vermisste Britisch Kolumbien, wegen der Natur und der Umgebung und ich wollte unbedingt zurück. Es war ein schöner Trip durch Kanada und die Staten. Aber in Nord Dakota ging plötzlich mein Auto kaputt. Ich dachte, dass ich nun ein grosses Problem habe, da ich kaum genug Geld hatte um eine Reparatur zu bezahlen. Einige Leute nahmen mich mit und reparierten mein Auto für 15 Dollar. Als ich nach Britisch Kolumbien zurückkam, hatte ich immer noch 123 Dollar übrig. Wirklich schlön wie lieb die Menschen sind und wie sich die Probleme fast von selbst lösen.
Das Leben ist eine Reise und du solltest das Beste daraus machen. Die Menschen auf deinem Weg sind gut und können dich inspirieren wenn du willst. So kannst du immer wieder etwas neues lernen.

Peter – Kanada
Ich war Teil einer Kanugruppe und in dieser Zeig gab es einen Ausflug, der mich von einem Jungen zu einem Mann werden liess. Zu dieser Zeit war ich erst 16 Jahre alt und wurde zum Leiter der Kanugruppe gerufen. Eine andere Gruppe, welche einige Tage zu vor gestartet war, hatte ein Problem mit einem Bären. Der Gruppenleiter wusste, dass ich mit meinem Vater immer wieder zur Jagt ging und deswegen ein Gewehr besorgen konnte. So fragten sie mich um Hilfe an. Ich ging anschliessend zu meinem Vater um ihn nach einem seiner Gewehre zu fragen. Er liess mich auswählen, welches für meine Bedürfnisse geeignet war. Ich musste zum Glück das Gewehr nicht einsetzen. Aber da waren zwei Menschen, die mir vertrauten und mich wie einen Erwachsenen behandelten und diese Erfahrung änderte mein Leben von da an.
Manchmal muss man die Dinge einfach vorbei ziehen lassen. Aber es gibt auch Zeiten, in denen man hinstehen und versuchen muss die Dinge zu einem Besseren zu beeinflussen.

Christine – Kanada
Ich wurde zur Bikelady wegen einer romantischen Geschichte. Es war eine Geschichte mit einem Mann, aber nicht über einen Mann. Jahre zuvor traf ich einen Mann und bei einem Treffen kam er mit einem Tandem und einem Picknick. In dieser Zeit wusste ich noch nicht viel über Fahrräder. Der Mann ist lange wieder verschwunden, aber er konnte damals mit seinem Rad einen ganz speziellen und schönen Moment erschaffen, das war es was mir geblieben ist. Ich begann mich sehr für Fahrräder zu interessierten, schrieb ein Buch über Fahrräder, um Menschen zu motivieren mehr Rad zu fahren und besuchte viele Orte auf der Welt mit meinem Rad.
Wir sind alle dafür gemacht etwas liebevolles und sanftes zu tun, finde deine Aufgabe und mache sie mit all deiner Kraft.

Tom – Vereinigte Staaten von Amerika
Felicia traf ich das erste Mal, als ich in einem Park in Kuba sass. Eine Frau kam zu mir und sagte, sie habe eine Freundin, welche gerne mit mir sprechen würde. Ihre Freundin war Felicia, sie hatte mich zuvor in einem Traum gesehen und wusste, dass sie mich suchen sollte. Das muss Schicksal sein, dachte ich mir und so sprachen wir das erste Mal miteinander. Nach einer Weile lud sie mich zu sich nach Hause ein. In dieser Nacht gab es einen totalen Stromausfall in der ganzen Stadt. Da die Stadt wie ein Labyrinth gebaut war, der Grund schien die Piratenvergangenheit zu sein, verlor ich im Dunkeln komplett die Orientierung. Felicia fand mich trotz der Dunkelheit, packte mich am Arm und brachte mich zu sich nach Hause. I dachte vielleicht einfach Glück. So begannen wir mehr Zeit miteinander zu verbringen und ich besuchte Kuba die nächsten 8 Jahre lang, jedes Jahr für 4 Monate.
Die wichtigen Dinge sind die kleinen Dinge, nicht die grossen Dinge. Geniesse jeden Tag was um dich herum ist.

Jose Luis – Spanien
Ich bin eine sehr ruhige und zufriedene Person. Als ich meine Weltumrundung mit dem Fahrrad startete, war dies nicht, weil mich meine Frau verlassen hatte oder mein Vogel gestorben war. Nein ich wollte einfach herausfinden, ob ich es tun kann. Somit gab es nicht so etwas wie einen Wendepunkt in meinem Leben. Jedoch wollte ich immer wieder ein intensives Leben leben. Ein kraftvolles Leben mit Herausforderungen und starken Emotionen. In den schwierigen Momenten lernst du dich selber kennen. Zudem bin ich eine sehr neugierige Person und wollte die Welt und neue Kulturen kennen lernen. Ich brauche zu sein nicht zu besitzen (necesito que ser no tener).
Mache das, was du fühlst und nütze deine eigene Energie dazu.

Mike – Vereinigte Staaten von Amerika
Als ich um die 30 war, hatte ich alles in meinem Leben, was ein Mann wollen kann. Ein florierendes Geschäft, viel Geld und eine wunderschöne Frau. Trotz allem fühlte ich mich leer. Eines Tages besuchte ich mit einem Freund ein Haus in den Wäldern. Nach einer Weile, begannen sie Kirchenlieder zu singen, welche ich selber noch aus meiner Kindheit kannte. Das berührte mich so sehr, dass ich auf meine Knie fiel und startete um Erlösung zu beten. Ich sagte, Ja Jesus, du kannst mein Herz haben. Seit diesem Moment fühle ich mich frei, alles was ich in meinem Leben gesucht habe, war Liebe. Einige Jahre später startete ich dann, unterschiedliche Universitäten zu besuchen und zu predigen.
Suche den Herrn von ganzem Herzen und du wirst ihn finden, Jesus Christus.

Naidine – Vereinigte Staaten von Amerika
Meinen ersten Mann habe ich verlassen, da er drohte unsere Kinder zu verletzen. Das brachte mich nach Alaska, weit weg von ihm. Ich traf dort meinen neuen Mann und mit ihm ging ich weg von Anchorage, um weit draussen eine Lodge zu eröffnen. Damals gab es kaum Strassen dort. Mein neuer Mann wuchs an diesem Orft auf als es noch keine Strassen gab. Sie kamen hier her mit ihren Hundeschlitten. Nun 52 Jahre später sind wir immer noch hier und lieben es Menschen von überall auf der Welt zu beherbergen und mit ihnen Zeit zu verbringen. Wie eine grosse Familie.
Liebe die Menschen und kümmere dich um sie.

Patricia – Frankreich
Bei einem Interview für ein Praktikum bekam ich zum Abschluss einen Reiseführer über Indien in die Hand gedrückt. Erst dachte ich gar nicht weiter darüber nach, erst an einem verregneten Nachmittag, als ich mir über den Ort für ein Austauschprogramm Gedanken machte, kam mir der Reiseführer wieder in die Finger. Ich dachte Indien wäre bestimmt interessant, etwas ganz anderes, eine andere Welt, ein Abenteuer. So ging ich nach Indien. Diese Zeit war bis heute für mich sehr bedeutsam und einige meiner besten Freundschaften bestehen noch bis heute aus dieser Zeit.
Mach keine Entscheidungen aus deiner Angst heraus und lebe aus deinen Grundwerten heraus.

Matthias – Deutschland
Vor einiger Zeit fand ich einen grünen Stein am Boden. Ich gab ihm damals keine Bedeutung sondern steckte ihn einfach ein. Etwas später sprach ich mit einem Freund am Bahnhof der mir von einer Reise mit dem Fahrrad erzählte. Mir viel danach auf, dass der Stein die Form eines Fahrradsattels hatte, das ich als Zeichen deutete, dass es für mich Zeit sei mich mit meinem eigenen Rad auf den Weg zu machen. So reiste ich bis nach Portugal und verbrachte dort einige Zeit in einer Kommune, bis ich mich nun wieder auf den Heimweg machte um eine neue Gemeinschaft zu suchen.
Mache deine eigenen Erfahrungen und erlebe diese. Habe keine Angst dich auf den Weg zu machen und das zu tun, was du fühlst.

Samuel – Schweiz
Da ich gerne die anderen Menschen dazu ermuntern möchte etwas von sich zu erzählen, kann ich mich natürlich schlecht selber verstecken. Ein sehr bedeutendes und veränderndes Ereignis in meinem Leben, war vor langer Zeit der Tod meiner Mutter. Dies veränderte mein Leben von Grund auf. Ich durfte dadurch erfahren, dass aus allem das vergeht auch wieder etwas neues gutes entstehen darf.
Bleib auf der Suche nach der alles umspannenden, tiefgreifenden Liebe. Gib diese dir selber und verschenke sie deinen Nächsten.
Die Geschichten und Ratschläge sind in der Ich Perspektive geschrieben. Sie sind nicht als Zitate gedacht, sondern sollen den persönlichen Charakter der Texte wiederspiegeln. Da voraussichtlich oft Menschen ausserhalb des Deutschsprachigen Raumes antreffen werde, habe ich ebenso versucht (mit meinen eingeschränkten Englischkenntnissen) möglichst treffende Übersetzungen dazu zu schreiben.